Schlafstörungen
Ich habe gerade gehört, dass einer von drei Erwachsenen in unserem Land an Schlafstörungen leiden. Ich denke, wenn man diejenigen hinzurechnet, die temporär schlecht schlafen oder unausgeschlafen aufwachen, dann ist die Zahl noch viel höher. Mir geht es auch so: Wenn mir Nachrichten ins Haus flattern, die mich emotional mitnehmen, dann liege ich auch die halbe Nacht wach. Von dem, was ich höre, sind die Zahlen in den letzten Jahren steil nach oben gegangen. Die Pandemie hat viele besorgt, der Überfall Russlands auf die Ukraine, dann der Terrorakt der Hamas und die Reaktion Israels darauf. Alles Dinge, die einem mehr als nur Sorgenfalten auf die Stirn malen.
Hoffnungslosigkeit
Dazu kommen politische Fragen, wie die Wahl des neuen US-Präsidenten und die Ungewissheit, was nach der Wahl in den USA passiert und Alltäglichkeiten, wie die schwierige Integration von Einwanderern, unser Gesundheitssystem, die Frage nach der Altersarmut oder gar die scheinbar unmögliche Suche nach einer Wohnung.
Die Liste ist länger als uns lieb ist. Und so braucht es oft nur einen kleinen zusätzlichen Anlass, und unser Körper und unsere Seele reagieren massiv. Depressionen nehmen schneller zu, als es Therapieplätze gibt, Burnout, Angstzustände und Panikattacken scheinen zum normalen Leben heutzutage dazuzugehören. Viele Menschen, die ich kenne, stehen am Rande von Hoffnungslosigkeit.
In all diese Unsicherheiten und Bedrängnisse schreit Jeremia uns die Botschaft von Gott zu: „Ich will den Erschöpften neue Kraft geben, und alle, die vom Hunger geschwächt sind, bekommen von mir zu essen“ (Jeremia 31, 25 HfA).
Ein Gott der Hoffnung
Genauso fühlten sich die Menschen in Juda in der Zeit des Jeremia. Der Prophet hatte lange vor dem Untergang Jerusalems gewarnt, wenn das Volk nicht umkehren würde. Schließlich, im Jahre 586 v. Chr. trat genau diese Vorhersage durch den babylonischen König Nebukadnezar II ein, der dann auch den Tempel zerstörte.
Jeremia entschied sich, in den Ruinen Jerusalems zu verweilen, um den Menschen, die ihr Leben wieder aufbauen wollten, zu helfen. Genau in dieser Situation entstand dieser Text, nicht, als alles gut war. Sondern, als alles dabei war zusammenzubrechen, als keine Hoffnung in Sicht war, spricht Gott durch Jeremia.
Gott will unsere Schwachheit stärken
Die Hoffnung, die Jeremia gab, war mehr als die Vision, dass Jerusalem wieder aufgebaut werden würde oder dass das Volk Juda wiederhergestellt werden würde. Sie zeigt, dass der alte Gott Judas die Not und den Schmerz des Volkes kannte und darauf reagieren würde.
Dieser Gott ist ein Gott, für den weder Zeit noch Ort gelten. Die Worte, die er Juda vor Jahrtausenden schenkte, sind Worte, die auch heute für uns gelten. Er sagt: Die Hoffnungslosigkeit von heute muss dein Leben morgen nicht bestimmen. Dein Schmerz von heute kann morgen hinter dir liegen. Deine Angst muss dich nicht packen. Du kannst sie abschütteln.
Gott will auch heute unsere Schwachheit stärken, unseren Durst und den Hunger stillen. Du kannst heute Trost und Mut bekommen, weil du weißt, der Gott, der außerhalb von Zeit und Raum ist, hat eine Lösung genau für dich. Er will dein Leben in Ordnung bringen, deine Not lindern und dir einen guten Weg nach vorne zeigen.
Wenn ich heutzutage wach liege, weil mich Sorgen, Nöte oder Ängste plagen, dann nutze ich die Zeit und rede mit Gott – und dann finde ich fast immer innere Ruhe und tiefen Frieden und schlafe dann doch ein.
Sei gesegnet!
„Es ist gefährlich, als halber Christ in dieser mit Dunkelheit, Chaos und Hoffnungslosigkeit erfüllten Zeit zu leben. Im Zentrum eines Wirbelsturms ist absolute Ruhe. Es gibt keinen sichereren Ort als das Zentrum des Willens Gottes“ (Corrie ten Boom).
Jürgen Ferrary für GottinBerlin
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